NÖ Open powered by EVN: Keine Ruhe vor Dienstagssturm in Rot-weiß-rot

Ein spannender Tag zwei bei den NÖ Open powered by EVN brachte dramatische Finalspiele in der Qualifikation und aus heimischer Sicht eine Niederlage sowie einen couragiert erkämpften Sieg. Bevor am Dienstag Joel Schwärzler, Lukas Neumayer und Neil Oberleitner in den Hauptbewerb starten, konnte mit Sandro Kopp bereits montags ein Österreicher vorlegen.
Im Qualifikationsfinale ging mit Rudolf Molleker die deutsche Nummer 386 im ATP-Ranking mit seinem 6:4, 6:2 über den Rumänen Sebastian Gima (ATP 575) als Erster von Court 1 aus voran in den Hauptbewerb. Wenig später machte der Slowake Jozef Kovalík (ATP 577) auf dem Centre Court mit 6:1, 3:6, 6:1 Nägel mit Köpfen – cool für den Tulln-Sieger 2022 und seine Fans, bitter für Dennis Novak (ATP 417), der als letzter Austro-Qualifikationsteilnehmer Chancen auf einen Platz im Hauptfeld hatte.
Derweil ging ein rasant vorgetragener Krimi mit Tatort Court 2 in Szene. Dort überpowerte der erst 18-jährige Tscheche Maxim Mrva (ATP 427) in exakt zwei Stunden seinen britischen Gegner Anton Matusevich (ATP 467) mit 4:6, 7:6 (4), 6:4. Ruckzuck ging es danach auf dem Centre Court, wo die Nummer eins des Qualifikationsturniers, der Tscheche Zdenek Kolár (ATP 278), seinen Landsmann Martin Krumich (ATP 500) mit 6:3, 6:2 in die Schranken wies. Ein wenig überraschend erledigte dies auch die deutsche Nummer 869 der Welt, der 29-jährige Kai Wehnelt, gegen den favorisierten Jakub Nicod aus Tschechien (ATP 448) – und zwar mit 7:6 (5), 6:3. Noch spannender machte es David Poljak (ATP 1155), der letzte von fünf Tschechen in der zweiten und finalen Qualifikationsrunde, und komplettierte in einem hochklassigen, weil variantenreichen Schlagabtausch mit einem 7:6 (1), 4:6, 7:5 den Kanadier Dan Martin (ATP 456) das halbe Dutzend der erfolgreichen Hauptfeldaspiranten.
Kopp dreht 2:6,-3:5-Rückstand noch um
Leichter wird es allerdings nicht für das Sechserpack. So trifft Kovalík im ersten Dienstagsspiel ab 10:00 Uhr auf dem Centre Court auf den topgesetzten Titelverteidiger Jan Choinski aus Großbritannien (ATP 150). Die Herrn Molleker und Poljak wiederum dürfen sich den Aufstieg untereinander ausmachen, während sich Teenager Mrva am sechstgesetzten Ukrainer Vitaly Sachko (ATP 217) ausprobieren kann. Kolár trifft, wie schon vor zwei Wochen in Augsburg, auf den Kroaten Luka Mikrut (ATP 340) und hofft natürlich auf einen neuerlichen Sieg. Wehnelt bekommt es im letzten Centre-Court-Match mit einem Österreicher zu tun. Der Wiener Neil Oberleitner (ATP 466) steht mit einer Wildcard im Hauptfeld und kennt seinen Gegner aus diversen Doppelbegegnungen: „Wie die meisten Doppelspezialisten legt er es auch im Einzel sehr aggressiv an, was ihm den Sieg über Nicod gebracht hat. Aber ich hoffe, ihm von Anfang an mein Spiel aufdrücken zu können!“
Auf sich selbst konzentrieren will sich bei seinem Auftaktmatch am Dienstag – dem zweiten auf dem Centre Court – auch Österreichs große Nachwuchshoffnung Joel Schwärzler. Seinen Gegner, den zwei Jahre älteren Tiago Pereira aus Portugal (ATP 286), kennt er noch aus Juniorenzeiten, direkte Begegnung gab es allerdings noch keine. „Ich weiß, dass er sehr schnell spielen kann, denke aber, dass ich vor allem mein eigenes Niveau von Anfang an hoch oben haben muss, um erfolgreich zu sein. Ich will unbedingt gewinnen“, so der Vorarlberger, der sich aktuell mit Weltranglistenplatz 262 über sein Career High freuen darf und hofft, die Aufwärtswelle auch und gerade in der Gartenstadt Tulln weiterreiten zu können.
Gleiches gilt für die Nummer drei der NÖ Open powered by EVN, den noch 22-jährigen Salzburger Lukas Neumayer. Der Tullner Vorjahresfinalist und frischgebackene Weltranglisten-157. will gegen den 27-jährigen Rechtshänder aus dem ukrainischen Pavlograd, Oleg Prihodko (ATP 309), ins Achtelfinale – also genau dorthin, wo ein Tiroler Wildcard-Crack am Montagnachmittag bereits gelandet ist. Nach einem mehr als holprigen Beginn gegen den Franzosen Corentin Denolly (ATP 310) behielt der 25-jährige Kramsacher Sandro Kopp (ATP 396) die Nerven und siegte nach 2:6,-3:5-Rückstand letztlich mit 2:6, 7:5, 6:2. „Ich hatte anfangs einfach überhaupt kein Gefühl, was mir wirklich ein Rätsel ist, weil ich hier wirklich extrem gut trainiert habe und auch sonst alles gepasst hat. Ab Satz zwei ist es aber dann deutlich besser geworden und die Schläge hatten wieder Qualität – und jetzt freue ich mich schon auf meine nächsten Einsätze hier in Tulln in Einzel und Doppel“, sagte ein ob des gelungenen Turnarounds erleichterter Kopp mittelbar nach dem Matchball. Sein Gegner für Mittwoch wird in der erwähnten Partie Mrva gegen Sachko ermittelt.
Österreicher-Trio und ein großer Name
Bereits am Dienstag noch am TC Tulln zu sehen ist unter anderem ein Spieler mit einem in der Tennisszene wahrlich großen Namen. Im dritten Match auf Court 3 trifft nämlich ein gewisser Herr Berrettini auf den tschechischen Protected-Ranking-Inhaber Andrew Paulson (ATP 808). Jacopo Berrettini ist der zwei Jahre jüngere Bruder des italienischen Superstars und langjährigen Top-Ten-Mannes Matteo, aber bislang nicht ganz so erfolgreich wie dieser. Aktuell rangiert er auf Platz 371 der ATP-Hitparade und lieferte seine Schlagerspiele 2025 bislang auf ITF-M25-Ebene mit seinen beiden Titeln in Cordoba und Cervia. Alle Matches auf dem Centre Court gibt es live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv.
Tickets für die NÖ Open powered by EVN 2025 (31. August bis 7. September) sind unter www.oeticket.com bzw. www.noeopen-tulln.at erhältlich.