NÖ Open powered by EVN: Doppelgala (auch) als Einzel-Warmup

Am Donnerstag zeigten sich Österreichs Asse beim TC Tulln auch im Doppel stark. Mit Neil Oberleitner / Joel Schwärzler und Sandro Kopp / Lukas Neumayer zogen gleich zwei rot-weiß-rote Paare ins Semifinale ein. Ebenfalls am Freitag sind Schwärzler und Kopp auch im Einzelviertelfinale zu sehen. Bereits am Donnerstag durfte der Sieger der One-Shot-Challenge präsentiert von SPORTLAND Niederösterreich feiern.
Auch Turniertag fünf bei den NÖ Open powered by EVN 2025 präsentierte sich mit Bilderbuchwetter – mit perfekten Courts beim TC Tulln sowieso! Dazu passend auch die beiden Einzelachtelfinals als Auftaktleckerbissen für echte Tennisfans. Auf Court 1 matchten sich der Erstrundenbezwinger des in Tulln an drei gesetzten Salzburgers Lukas Neumayer (ATP 157), der Ukrainer Oleg Prihodko (ATP 309), mit dem deutschen Qualifikanten Rudolf Molleker (ATP 386). Auf dem Centre Court wiederum bekam es die Tullner Nummer fünf, der Argentinier Santiago Fa Rodríguez Taverna (ATP 207), mit dem aufstrebenden Deutschen mit chilenisch-litauischen Wurzeln, dem erst 17-jährigen Diego Dedura (ATP 339), zu tun. Sensationen setzte es aber diesmal weder da wie dort. Prihodko sicherte sich sein Viertelfinalticket mit einem höchst ansehnlichen 6:2, 7:5 und darf nun gegen Rodríguez Taverna ran. Letzterer wehrte den Ansturm des temperamentvollen Dedura mit einem 6:4, 6:4 und smartem Grundlinientennis einigermaßen kraftsparend ab. Das dritte Einzel des Tages zwischen dem Deutschen Marko Topo (ATP 285) und dem Tschechen Andrew Paulson (ATP 808) ragte auf Court 1 zeitlich bis weit ins von den Fans in der Gartenstadt mit Vorfreude erwartete Doppel der beiden Österreicher Neil Oberleitner und Joel Schwärzler auf dem Centre Court gegen das an Nummer vier gesetzte Duo Mats Hermans (Niederlande) und Schwärzler-Einzelauftaktgegner Tiago Pereira (Portugal).
Schwärzler mit Doppelsieg ins Einzelviertelfinale der Gegensätze
Und während Paulson am Einser mit 7:5, 3:6, 7:6 (5) gewinnen und damit den Viertelfinaleinzug – nächster Gegner ist der zweitgelistete Italiener Francesco Maestrelli (ATP 155) – fixieren konnte, wurde auf dem Hauptplatz in Satz eins ein standesgemäßes Serve-and-Volley-Feuerwerk abgebrannt. Der 26-jährige Oberleitner und der sieben Jahre jüngere Schwärzler hatten im vergangenen Juli für viele sensationell das Finale des ATP-250-Klassikers Generali Open Kitzbühel erreicht und dort drei Toppaare geschlagen, ehe sie erst im Match Tiebreak gegen die Tschechen Petr Nouza und Patrik Rikl unterlagen. Aber während Kitz für Schwärzler das seither letzte Doppelevent bedeutete, ist Oberleitner Dauergast im Paarlauf, allein heuer konnte er mit wechselnden Partnern bisher vier Challenger-Titel einfahren. Die Gegner wiederum erreichten Mitte August in Sofia gemeinsam das Semifinale, ansonsten aber keine wirklich besonderen Vorkommnisse in dieser Saison. Trotzdem waren es die Österreicher, die bei 5:5 die ersten Breakbälle abwehren mussten, sich dann aber letztlich doch ins Tiebreak ballern konnten. Danach erledigten die Österreicher Durchgang eins vor vollen Rängen mit 7:6 (5). Der Bann war damit gebrochen, und nach einem Break im ersten Game enteilten die nun entfesselt aufspielenden Lokalmatadore mit ihrem kompletteren Schlagarsenal unaufhaltsam zum letztlich glatten 6:2.
„Nach einem echt knappen ersten Satz sind uns dann ein schnelles Break geglückt und drei gewonnene No-ads. Das alles hat uns Aufwind gegeben und sie ein wenig geknickt. Da spielt es sich dann schon noch ein wenig lockerer“, so Oberleitner, der mit Schwärzler nun am Freitag erstmals im Tulln-Semifinale gegen Prihodko und dessen Landsmann Vitaliy Sachko antreten kann. Im Vorjahr hatte man gemeinsam das Viertelfinale verbucht, in dem man gegen Gerald Melzer und Neumayer ausgeschieden war. Das Hauptaugenmerk des Oberleitner-Partners Schwärzler (ATP 262) liegt freitags allerdings auf seinem Einzelviertelfinale gegen den grundsoliden Inder Sumit Nagal (ATP 293). Die erste Begegnung der beiden wird ein Duell der Gegensätze bringen. Auf der einen Seite der wieselflinke, 1,78 Meter große Rechtshänder aus Jhajjar, der seine Gegner mit strategisch starkem Kontertennis ausspielt, auf der anderen das mit einem gleichermaßen feinen wie schnellen Händchen gesegnete Megatalent Schwärzler, der die Keule ebenso wie auch die feine Klinge führen kann. Gespielt wird ab 11:00 Uhr auf dem Centre Court. Ebendort wird der Vorarlberger im Doppel mit Oberleitner im dritten Match des Tages zu sehen sein.
KURIER.tv war bei den NÖ Open powered by EVN in Tulln am Donnerstag zu Gast. KURIER-Sportredakteur Harald Ottawa in Interviews mit Turnierdirektor Florian Leitgeb, Österreichs ATP-Profis Neil Oberleitner und Joel Schwärzler sowie ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda.
Gelungene Generalprobe auch für Kopp
Davor darf aber der zweite Österreicher unter den letzten Acht ran. Der Tiroler Kopp (ATP 396) bekommt es mit dem in Tulln an Nummer vier gesetzten Argentinier Marco Trungelliti zu tun. Keine leichte Aufgabe, kann der aktuell 183. der Weltrangliste heuer bereits auf einen Challenger-Titel in Lyon und zwei weitere Semifinaleinzüge verweisen. Für den vom Schweden Hakan Dahlbo betreuten Kopp sind Daten wie diese allerdings eher herausfordernd als einschüchternd, wie man bereits im Achtelfinale gegen den sechstgesetzten und ähnlich wie Trungelliti platzierten Sachko gesehen hatte. Das Einschlagen im Doppel mit Neumayer ist am Mittwoch jedenfalls schon einmal geglückt. Gegen das an Nummer drei gereihte, rumänisch-argentinische Paar Victor Vlad Cornea und Rodríguez Taverna konnte man sich überraschend mit 6:3, 1:6 und 10:7 im Match Tiebreak durchsetzen. Somit lebt die Chance für Neumayer, im Vorjahr ja Einzelfinalist, seinen Geburtstag am 6. September einmal mehr in der Gartenstadt Tulln zu feiern. Vielleicht ja diesmal mit einem Doppelfinale am Samstag. Die nächsten Kontrahenten von ihm und Kopp sind Topo und der Kroate Luka Mikrut, in der dritten und letzten Partie des Tages auf Court 1. ORF SPORT+ überträgt auch am Freitag ab 11:00 Uhr live. Auf ÖTV TV unter www.oetv.tv sind alle Matches auf dem Centre Court live zu sehen.
Gefeiert haben jedenfalls die 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der – bei den NÖ Open powered by EVN bereits traditionellen – One-Shot-Challenge präsentiert vom SPORTLAND Niederösterreich. Und zwar den Tennissport im Allgemeinen und ein ganz besonderes Turnierformat im Speziellen. Gespielt wurde dieser Bewerb, bei dem es pro Partie immer nur auf einen einzigen Punkt ging, im K.o.-System. Durchgesetzt hat sich dann im Finale Mario Weber vom KTK Krems gegen Hans Kunst vom UTC Krems-Süd. Als Preis nahm der frischgebackene Champion zwei VIP-Tickets für das ATP-Finale am Sonntag mit.

Tickets für die NÖ Open powered by EVN 2025 (31. August bis 7. September) sind unter www.oeticket.com bzw. www.noeopen-tulln.at erhältlich.

