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Verbands-Info

Österreich sucht Schiedsrichter!

Am Anfang steht die Ausbildung zum Landesverbands-Schiedsrichter, am Ende sind vielleicht die Schiedsrichter-Stühle in Melbourne, Roland Garros, Wimbledon oder Flushing Meadows. In Österreich werden immer wieder neue Schiedsrichter benötigt, um Turniere, Bundesliga, Mannschaftsmeisterschaften etc. mit qualifizierten Schiedsrichtern besetzen zu können. Heute wollen wir erklären, wie man Schiedsrichter wird und welch spannender Nebenjob das sein kann!

Tennis-Schiedsrichter - sie haben den besten Überblick über den Tenniscourt und sind den Stars immer nahe, die auf ihre Weisungen hören und sich – oftmals auch zähneknirschend – ihren Entscheidungen beugen müssen. Berühmt geworden ist z. B. John McEnroes gegenüber einem Schiedsrichter in Wimbledon gemachte Bemerkung "You cannot be serious!" ("Es kann dir nicht ernst sein!"), die später sogar zum Inhalt eines längst legendären Werbespots geworden ist. Am längeren Ast sitzen aber letztendlich immer die "Offiziellen", ohne die ein reibungsloser Ablauf unzähliger Tennis-Matches nicht möglich wäre. "Als Tennis-Schiedsrichter sitzt du bei engen Situationen in der ersten Reihe – alle Augen sind auf dich gerichtet und du musst die richtige Entscheidung treffen! Das ist oft nicht leicht, aber macht den Job so interessant und spannend wie kaum einen anderen", so MMag. Jörg Bachl, ÖTV-Schiedsrichter-Referent.

Gesucht: "Schiri"-Nachwuchs für Österreich!
In Österreich gab es Anfang 2014 knapp 400 Landesverbandsschiedsrichter, 80 ÖTV-Oberschiedsrichter und CUs (Chair Umpires) sowie 20 Schiedsrichter mit internationaler Ausbildung/Prüfung. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass Schiedsrichter-Kollegen aus der aktiven Schiedsrichter-Tätigkeit ausscheiden. Die Gründe dafür sind vielfältig: Beruf, Alter, Familie, etc. Aus diesem Grund werden immer wieder neue Schiedsrichter benötigt, um Turniere, Bundesliga, Mannschaftsmeisterschaften etc. mit qualifizierten Schiedsrichtern im Sinne der Wettspielordnung besetzen zu können.

Wie wird man Schiedsrichter?
Der erste Schritt, um ein Tennis-Schiedsrichter zu werden und somit als Linienrichter, Chair-Umpire oder Oberschiedsrichter zur fairen Abwicklung von Tennisbewerben beitragen zu können, ist der Besuch eines Kurses zum Landesverbands-Schiedsrichter. Dieser dauert in der Regel ein Wochenende und wird vom zuständigen Landesverband organisiert und durchgeführt.

Was sind die Ausbildungsinhalte des Landesverbands-Schiedsrichterkurses?

  • Tennisregeln des ÖTV
  • Wettspielordnung des ÖTV und Abwicklung von ÖTV-Turnieren (inkl. Auslosung)
  • Richtiges Verhalten am Platz (als Linien-, Schieds- oder Oberschiedsrichter) – Code für Offizielle
  • Verhaltensregeln für Spieler und ihre Anwendung
  • Landesliga-Durchführungsbestimmungen
  • Leitung von mindestens einem kompletten Match

Im Anschluss an den Kurs erfolgt eine schriftliche und mündliche Prüfung. 

Was kann/darf ein Absolvent des LV-Schiedsrichterkurses tun?
Man darf bereits bei allen nationalen Meisterschaftsspielen (auch Bundesliga 2. Div.) und ÖTV-Turnieren sowie bei internationalen Jugendturnieren am Schiedsrichterstuhl sitzen und Matches leiten. Außerdem hat man die Berechtigung, bei Turnieren niedrigerer Kategorien und Landesverbands-Meisterschaftsspielen als Oberschiedsrichter (OSR) zu fungieren. Gute Schiedsrichter haben auch die Möglichkeit, als Linienrichter bei großen internationalen Turnieren wie z. B. in Bad Gastein, Linz, Kitzbühel, in der Wiener Stadthalle oder auch bei Davis Cup- und Fed Cup-Begegnungen zu arbeiten.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es?
Bewährte LV-Schiedsrichter können vom jeweiligen LV-Schiedsrichterreferenten zur Absolvierung eines ÖTV-OSR- oder CU-Kurs vorgeschlagen werden. Diese Kurse werden vom ÖTV-Schiedsrichter-Referat durchgeführt. Bei erfolgreicher Absolvierung kann man als offizieller ÖTV-Chair-Umpire bzw. ÖTV-Oberschiedsrichter bei höherwertigen Spielen (Bundesliga und Turniere der Kategorien I bis IV) eingesetzt werden. Die Ausbildung dauert drei Tage und schließt mit einer theoretischen sowie praktischen Prüfung ab. Nach Absolvierung der ÖTV-Ausbildung werden die erfolgreichen Absolventen als ÖTV Chair Umpire und/oder OSR geführt. Um ÖTV OSR/CU zu verbleiben, ist die Verfügbarkeit bei mindestens drei Bundesliga-Partien, bei den österreichischen Meisterschaften der Allgemeinen Klasse (nur CU) sowie die Teilnahme an einer alljährlich stattfindenden österreichweiten Schiedsrichter-Tagung Voraussetzung. Die Tagung dient dazu, um mit den neuesten Entwicklungen vertraut gemacht zu werden, aber auch, um die Kenntnisse der ÖTV OSR und CU im Rahmen von Refresher-Kurzkursen und Tests sowie in Workshops zu überprüfen und zu verbessern. 

Wie startet man eine internationale Schiedsrichter-Karriere?
Im Rahmen eines eigenen Nachwuchs-Förderprogrammes werden engagierte CUs und OSR auch an internationale Aufgaben herangeführt. ÖTV-Schiedsrichter mit besonders hohem Einsatz und erstklassiger Qualifikation werden vom ÖTV-Schiedsrichter-Referat zu internationalen Schiedsrichterkursen der ITF (International Tennis Federation) angemeldet und entsendet. Die Teilnehmer am Förderprogramm werden auch gezielt bei internationalen Events (Challenger-, Future-, aber auch ATP- und WTA-Turniere) eingesetzt. Zusätzlich werden auch Beschäftigungsmöglichkeiten bei Turnieren im Ausland durch "Austauschprogramme" vermittelt. Besonders spannend: ÖTV-Schiedsrichter mit besonders hohem Einsatz und erstklassiger Qualifikation werden zu internationalen Schiedsrichterkursen der ITF angemeldet und entsendet.

Wieviel verdient ein Schiedsrichter?
Die Bezahlung der Schiedsrichter hängt natürlich vom jeweiligen Ausbildungsgrad ab. Die Fahrtkosten zum Turnier sowie die Verpflegung werden immer übernommen, der Tagsatz variiert dann je nach Ausbildung und Turnierkategorie zwischen 47 und 93 Euro.

Wieviel Zeit muss dafür - zusätzlich zum Hauptberuf - in Anspruch genommen werden?
Ein großer Vorteil des Schiedsrichter-Jobs ist die Flexibilität hinsichtlich des Zeitaufwands. Je nach persönlicher Motivation kann es ausreichen sich drei bis vier Wochenenden pro Jahr für den Schiedsrichter-Job Zeit zu nehmen. Nach oben hin sind dem Ganzen bei dementsprechender Erfahrung so gut wie keine Grenzen gesetzt und so mancher schafft es sogar zum sogenannten "Full-Timer" (Schiedsrichter als Hauptberuf).

Wo kann man sich bewerben bzw. über die Ausbildung informieren?
Um den ersten Schritt zum Tennis-Schiedsrichter zu machen, kontaktieren Sie Ihren jeweiligen Schiedsrichter-Referenten im Landesverband – dieser wird Ihnen nähere Details zur nächsten Ausbildungsmöglichkeit zukommen lassen! Bei allgemeinen Fragen zur Schiedsrichter-Tätigkeit steht Ihnen natürlich auch das ÖTV-Schiedsrichterreferat gern jederzeit zur Verfügung!

ACHTUNG: In Tirol sowie im Großraum Wien, NÖ und OÖ sind noch im Herbst 2014 Schiedsrichter-Ausbildungen geplant. Bei Interesse bitte gleich beim zuständigen Landesverband melden!

Links:
Landesverbände | Kontakte
MMag. Jörg Bachl (ÖTV-Schiedsrichterreferent) | Mail senden

Autor: Wolfgang Wonesch, veröffentlicht am: 22.07.2014

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